Kolja Lessing, einer der vielseitigsten Musiker unserer Zeit, hat dem Musikleben als Geiger und Pianist durch seine Verbindung von interpretatorischer und wissen-schaftlicher Arbeit prägende Impulse verliehen.
Durch seinen Einsatz wurden z. B. Georg Philipp Telemanns Violinfantasien und Johann Paul Westhoffs Violinsuiten ebenso für den Konzertsaal wiederentdeckt wie auch viele bedeutende Klavierwerke des 20. Jahrhunderts, u. a. von Berthold Goldschmidt, Philipp Jarnach, Ignace Strasfogel und Wladimir Vogel. International ausgezeichnete CD-Produktionen dokumentieren diese stilistisch differenzierte Auseinandersetzung mit Repertoire vom Barock bis zur Moderne, das Standardwerke wie Raritäten gleichermassen umfasst. Kolja Lessings weltweite Konzert- und Aufnahmetätigkeit als Geiger und Pianist beinhaltet sowohl die Zusammenarbeit mit führenden Orchestern unter Dirigenten wie Yakov Kreizberg, Nello Santi und Lothar Zagrosek als auch verschiedenste kammer-musikalische Projekte. In Anerkennung seines Engagements für verfemte Komponisten erhielt er 1999 den Johann-Wenzel-Stamitz-Sonderpreis. 2008 wurde er mit dem Deutschen Kritikerpreis für Musik ausgezeichnet. 2010 kam die Fernseh-Dokumentation «Ferne Klänge» über seinen Einsatz für Musik im Exil zur Erstsendung. 2015 empfing er die Otto-Hirsch-Auszeichnung der Landeshauptstadt Stuttgart. Zahlreiche Uraufführungen von Violinwerken, die Komponisten wie Haim Alexander, Tzvi Avni, Abel Ehrlich, Jacqueline Fontyn, Berthold Goldschmidt, Ursula Mamlok, Dimitri Terzakis und Hans Vogt eigens für Kolja Lessing schrieben, spiegeln sein internationales Renommee ebenso wie regelmässige Einladungen zu Meisterkursen in Europa und Nord-amerika. Nach Professuren für Violine und Kammermusik an den Musikhochschulen Würzburg und Leipzig wirkt er seit 2000 in gleicher Funktion an der Musikhochschule Stuttgart. Seine eigene grundlegende musikalische Ausbildung erhielt Kolja Lessing bei seiner Mutter und später bei Hansheinz Schneeberger in Basel, wo er sich auch kompositorischen Studien widmete. Prägende künstlerische Anregungen gewann er darüber hinaus aus der Zusammenarbeit mit Berthold Goldschmidt, Ignace Strasfogel und Zoltán Székely.
1974 in Saanen im Berner Ober-land geboren, hat Philippe Bach auch als weltweit anerkannter Dirigent seine Schweizer Heimat nicht vergessen.
Mehrere Jahre war er Chefdirigent der Zuger Sinfonietta. Seit 2012 bekleidet er dieselbe Position beim Berner Kammerorchester und seit 2016 bei der Kammerphilharmonie Graubünden. Schweizer Institutionen spielten auf seinem Ausbildungsweg eine bedeutende Rolle: An der Musikhochschule Bern und am Conservatoire de Genève studierte er Horn, später auch in Freiburg im Breisgau. Nach einem ersten Preis beim Schweizerischen Dirigentenwettbewerb widmete er sich auch intensiv dem Dirigieren. Johannes Schlaefli an der Musikhochschule Zürich und u. a. Sir Mark Elder am Royal Northern College of Music in Manchester waren seine Mentoren. Auf internationalem Parkett steht der Name Philippe Bach für eine steile Dirigentenkarriere. Nach einem ersten Preis beim International Jesús López Cobos Opera Conducting Competition 2006 wurde er Assistant Conductor am Teatro Real in Madrid und Assistent von Jesús López Cobos. 2007 debütierte er dort mit Puccinis Madame Butterfly. Es folgten zwei Spielzeiten am Theater Lübeck, ehe er 2012 der Berufung als Generalmusikdirektor der Meininger Hofkapelle und des Meininger Staatstheaters folgte. Dort dirigierte er vor allem Opern von Wagner und Strauss, aber auch von Janáček, Adès, Britten und Verdi. Lang ist die Liste der gros-sen internationalen Orchester, mit denen Philippe Bach zusammengearbeitet hat, stellvertretend genannt seien das London Philharmonic Orchestra, das BBC Philharmonic Orchestra, das Tonhalle Orchester Zürich, das Basler Sinfonieorchester, das Orchestre de chambre de Lausanne, das Orchestra della Svizzera Italiana, das Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, das Helsinki Philharmonic Orchestra oder das Bournemouth Symphony Orchestra.
Das Berner Kammerorchester pflegt seit seiner Gründung 1938 das klassische Repertoire und setzt parallel dazu einen Schwerpunkt in der Aufführung und Vermittlung neuer Schweizer Musik. Bemerkenswert sind die spannenden Kombinationen mit anderen Bereichen wie Tanz, Volksmusik und Jazz. Seit der Saison 2012/13 ist Philippe Bach Chefdirigent des BKO.
Es kamen zahlreiche Uraufführungen namhafter Komponisten zustande wie zum Beispiel von Sandor Veress, Albert Moeschinger, Willy Burkhard, Arthur Furer und Alfred Zimmerlin. Neben Konzerten mit renommierten SolistInnen wie Patricia Kopatchinskaja, Thomas und Patrick Demenga, Mirijam Contzen oder Julia Schröder ist die Zusammenarbeit mit jungen Talenten dem BKO ein wichtiges Anliegen. Mit der Hochschule der Künste Bern als Partner werden gezielt junge KünstlerInnen gefördert. Das Berner Kammerorchester ist ein gern gesehener Gast bei verschiedenen Festivals und ist mit Gastspielen in der ganzen Schweiz präsent.
Das Berner Kammerorchester wird von der Stadt Bern, von der Burgergemeinde Bern, vom Kanton Bern und von der Regionalkonferenz Bern Mittelland unterstützt und erhält Förderbeiträge von verschiedenen Stiftungen und Partnern.
Joseph Haydn | Konzert für Violine & Orchester in A-Dur (1770) |
Dimitri Terzakis | «A une Madone» für Violine & Kammerorchester (2007) |
Tzvni Avni | «Pas de deux» (2006) |
Béla Bartók | Divertimento Sz. 113 BB:118 (1939) |
Im zweiten Konzert der Saison wartet das BKO mit einem besonderen Festakt auf. Der deutsche Geiger, Pianist und Komponist Kolja Lessing, mit dem das Berner Kammerorchester eine langjährige künstlerische Freundschaft verbindet, feiert in diesem Konzert seinen 60. Geburtstag und beschliesst zugleich seine Karriere als Konzertgeiger mit Werken von Joseph Haydn, Tzvi Avni und Dimitri Terzakis. Dazu erklingt unter der Leitung von Philippe Bach Béla Bartóks berauschendes Divertimento für Streichorchester.
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